Eine Reise in die Vergangenheit.

Noch vor der Jahrhundertwende, im Jahre 1898, erwarb Johann Winkler I. das Haus Nr. 21 am Heindlkai in Mauthausen. In dem bereits historischen Gebäude wurde schon seit den 1830ern fleißig gebacken und geselcht – eine damals durchaus übliche Kombination. Johann und Anna Winkler führten den Betrieb als reine Bäckerei weiter und somit begann diese wunderbare Reise.

Übernahme, Rückkehr und Wiederaufbau.

1937 übernahm Johann Winkler II. die Bäckerei von seinen Eltern. Während der Kriegszeit wurde der Betrieb stillgelegt und erst 10 Jahre nach der Übernahme, als Opa Johann wieder aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam, machte er sich mit seiner Ludmilla (Oma Milli) daran die Produktion wieder in Gang zu setzen. Zu dieser Zeit gab es jedoch keinerlei technische Hilfsmittel, also war einiges an Fingerspitzengefühl gefragt. Bis 1968 widmeten sie sich der Bäckerei mit Herzblut und vollem Körpereinsatz.

Zur Abwechslung kein Johann, aber die Liebe zum Brot bleibt.

Damals waren alle Hände (oder Füße) gefragt, nach dem Krieg half also auch deren Sohn Heinrich bei dem Wiederaufbau mit. Schon mit 6 Jahren trat er fleißig in die Pedale und lieferte das Brot aus, und das oft mehrmals täglich. Ab 1968 führte er mit Elfriede Winkler die Bäckerei in eine neue Ära. Aus der alten Bäckerei wurde nach und nach ein moderner Betrieb, in dem dennoch der traditionellen händischen Herstellung von Backwaren der Vorrang gegeben wurde. Die erste Filiale, so erinnert sich Opa Heinrich, kam 1972 dazu, als eine andere Bäckerei übernommen wurde.

Ein Betrieb in 4ter Generation.

Seit 1994 führt Gerhard Winkler mit seiner Frau Antje mittlerweile die Traditionsbäckerei und hält sie stets auf dem neuesten Stand. Gerhard meint: „Der Tradition der Hauses folgend, legen wir heute mehr denn je unser Augenmerk auf ursprüngliche Teigbereitung, lange Reifezeiten und schonende händische Verarbeitung der Teige“. Die gelebte Bäckers Philosophie in Kombination mit ausgewählter heimischer Qualität trägt, wie man sieht, Früchte. Und vielleicht wird diese Geschichte später mit der 5ten Generation Winkler weitererzählt. Wer weiß.